Wetterarchiv Behrendorf

Hinweis: ab 1. Januar 2023 erfolgt die Aktualisierung der WsWin-Wetterdaten aus Behrendorf nur noch am 1., am 11. und 21. eines Monats. Aktuelle Daten gibt es unter https://wischewetter.info.

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Aktuelle Warnlage

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Wetter aktuell

Sonne satt am Muttertag



Der heutige Muttertag eignet sich perfekt für Aktivitäten in der 
Natur. Es scheint nämlich häufig die Sonne und es ist trocken. Erst 
im Laufe des Nachmittags sind im Bergland vereinzelte Schauer und 
Gewitter möglich.



Das ausgedehnte Hochdruckgebiet UWE mit Schwerpunkt über der 
südlichen Ostsee bestimmt heute das meist ruhige Wettergeschehen in 
Deutschland. Seit der Auflösung von Nebel- und Hochnebelfeldern in 
manchen nördlichen Regionen scheint fast überall die Sonne. Dabei 
steigt die Temperatur in der Südwesthälfte auf Höchstwerte zwischen 
23 und 28 Grad, sonst auf 20 bis 23 Grad.

Allerdings macht sich an der Ostsee bei auflandigem Ostwind noch das 
kalte Meerwasser bemerkbar ? daher wird dort die Marke von 20 Grad 
nicht erreicht. Alles in allem sehr gute Randbedingungen um den 
heutigen Muttertag im Freien zu verbringen. Der Tag zu Ehren der 
Mütter ist global gesehen nicht einheitlich festgelegt und wird von 
den verschiedenen Ländern an ganz unterschiedlichen Tagen des Jahres 
begangen. So feiern einige Nationen den Muttertag bereits im Februar 
oder März, andere hingegen erst in der zweiten Jahreshälfte. In den 
deutschsprachigen Ländern und den meisten Nachbarstaaten hat sich 
allerdings der 2. Sonntag im Mai eingebürgert. Dieser Termin im Mai 
bringt mit sich, dass die Spanne an möglichem Wetter eine sehr große 
ist. So kann es Mitte Mai durchaus auch nochmal ziemlich kühl sein, 
länger anhaltender Regen wäre im Mai auch keine besondere 
Ausnahmeerscheinung. Außerdem könnten schon die ersten kräftigen 
Gewitterlagen auftreten, die dem Freizeitspaß unter freiem Himmel 
schnell ein Ende setzen würden. Dieses Jahr braucht man sich in den 
meisten Regionen aber keine Sorgenfalten bezüglich der 
Wetterentwicklung machen.

Eine kleine Ausnahme gibt es aber am heutigen Sonntag: In unseren 
Wetter- und Warnlageberichten ist nämlich von einem geringen Schauer-
und Gewitterrisiko im Bereich des Schwarzwaldes und der östlichen 
Mittelgebirge (Erzgebirge, Oberpfälzer- und Bayerischer Wald) zu 
lesen. Doch warum ist das Risiko gerade dort leicht erhöht? Dies 
steht in direkter Verbindung mit der Topographie der genannten 
Regionen. In den verschiedenen Tälern des Berglandes kann die Sonne 
die maßgebliche Luftmasse etwas schneller erwärmen als in der flachen
Ebene (die raschere Bildung von Quellwolken zeugt davon). Dazu trägt 
zum einen das reduzierte Luftvolumen eines Tales bei, zum anderen 
gibt es durch die Hänge deutlich mehr ?Heizflächen? (die Luft erwärmt
sich nämlich über die Abstrahlung des Bodens) als im Flachland. 
Besonders groß ist der zweite Effekt, wenn die Sonne den Hang im 
rechten Winkel bescheint. Dieser Umstand der bevorzugten 
Gewitterentstehung wird auch als ?orographischer Effekt? beschrieben.


Zur Entstehung von Schauern oder Gewittern ist aber auch noch eine 
dafür geeignete Luftmasse von Nöten. Dabei sollte der Blick über die 
Landesgrenze hinaus nach Frankreich gerichtet werden. Dort etabliert 
sich heute eine Zone flachen Tiefdrucks, die den äußersten Südwesten 
Deutschlands knapp tangiert. Mit dieser wird etwas feuchtere und für 
Gewitter ein wenig anfälligere Luft herangeführt. Zusammen mit den 
vorher genannten orographischen Effekten kann es daher im Schwarzwald
für einzelne Schauer und Gewitter ausreichen. 
Mit den Gewittern geht es auch zu Wochenbeginn (Montag) weiter. Nach 
meist sonnigem Tagestart werden die Wolken im äußersten Westen, 
Südwesten und in Alpennähe sowie im Bayerwald rasch größer und im 
Tagesverlauf sind dort Schauer und teils starke Gewitter möglich. 
Diese können örtlich eng begrenzt mit Starkregen um 20 l/qm in einer 
Stunde einhergehen. Vereinzelt ist auch Unwetter durch heftigen 
Starkregen mit Mengen um 30 l/qm in kurzer Zeit möglich. Außerdem 
sind da und dort kleinkörniger Hagel und stürmische Böen dabei. In 
der Nordosthälfte bleibt es dagegen hochdruckbedingt ruhig mit viel 
Sonnenschein.



Mag.rer.nat. Florian Bilgeri

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 12.05.2024

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